Wer kennt es nicht? Einmal durch den Regen gefahren oder das Fahrrad ein paar Tage draußen stehen gelassen – und schon ist es passiert. Die Kette quietscht und knarzt, sodass dich die halbe Nachbarschaft hört. Spätestens jetzt solltest du die Fahrradkette ölen.
Eine gute Kettenpflege ermöglicht nicht nur deutlich besseren Vortrieb – sie schützt deine Komponenten und verhindert vorzeitigen Kettenverschleiß sowie Korrosion.
Das Beste: Das Schmieren deiner Kette sorgt dafür, dass sich Rost auch längerfristig deutlich schlechter an der Kette festsetzen kann. Besonders wichtig, wenn du auf dein Rad angewiesen bist, zum Beispiel beim Pendlen mit dem Lastenrad.
In diesem umfangreichen Ratgeber erfährst du hilfreiche Tipps, wie du für die perfekte Pflege und Schmierung deiner Kette sorgst. So werden deine Kettenglieder und die Kassette auch bei anspruchsvollen Fahrten bestens geschätzt und können deine Tretkraft optimal übertragen.
Vor der Ölung: Reinigung der Kette
Läuft bei dir. Doch bevor du mit dem Finish beginnst und deiner Kette eine schützende Ölschicht aufträgst, solltest du eine schonende, aber gründliche Säuberung vornehmen.
Wie Reinigung und Fahrradkette entfetten, kinderleicht und umweltschonend gelingen, erfährst du detailliert in unserem Ratgeber: Fahrradkette reinigen.
Kurz zusammengefasst, findest du nachstehend die wesentlichen 4 Reinigungsschritte:
- Groben Schmutz mit warmen Wasser entfernen
- Fahrradkettenreiniger einwirken lassen
- Den Dreck entfernen
- Die Kette trocknen
Hey, deine Kette strahlt wieder. Glückwunsch! Staub, Schmutz und Dreck sind nun weg. Damit dein Bike jetzt auch optimal fährt, zeigen wir dir, wie du dein Kettenöl richtig aufträgst. Außerdem verraten wir dir, welche Unterschiede es beim Schmierstoff gibt – und welches Öl sich für deine Fahrradkette am besten eignet.
Du hast keine Zeit, deine Kette gründlich zu pflegen? Kein Problem! Komm zu uns und gönn deinem Fahrrad eine ausgiebige Pflegeeinheit. Wir reinigen, ölen und prüfen deine Kette sowie dein gesamtes Rad, damit du möglichst lange mit ihm fahren kannst.
Du hast keine Zeit, deine Kette gründlich zu pflegen? Kein Problem!
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Der richtige Schmierstoff zum Fahrradkette ölen
Wer auf der Suche nach einem Schmiermittel für die Fahrradkette ist, fühlt sich mitunter wie vorm Cornflakes-Regal im heimischen Supermarkt. Ein unüberschaubares Angebot buhlt um die Gunst der Käufer.
Kettenöl, Kettenwachs oder das immer beliebtere Kettenspray – sie alle unterscheiden sich. Mitunter sogar so stark, dass du mit dem richtigen Kettenöl hunderte Kilometer mehr Laufleistung bekommst.
Ganz egal, ob du mit deinem Mountainbike die heimischen Trails rockst oder mit Gravelbike, Rennrad oder Trekkingrad Kilometer schrubbst: Wir stellen dir die verschiedenen Schmierstoffe für deine Kette vor.
Trägermittel: Basis und Eigenschaften gängiger Schmiermittel
- Mineralöl: Der Klassiker unter den Kettenölen. Es wird aus Erdöl gewonnen. Mineralöl-Kettenöl ist eines der besten Schmierstoffe für dein Bike. Da es ohne Zusätze auskommt, ist es in der Regel auch preiswerter. Die Laufleistung ist überzeugend und langlebig. Zudem zieht Kettenöl auf Mineralölbasis relativ wenig Dreck an.
- Synthetisches Öl: Werden dem Mineralöl weitere Zusätze (Additive) beigemengt, sprechen wir von synthetischem Öl. Die Herstellung ist aufwendiger, sorgt aber dank der Zusätze im Idealfall für eine bessere Leistung. Neben geringerer Reibung sind Synthetik-Öle oftmals langlebiger und schätzen das Kettenblatt und Fahrradketten noch effektiver vor Verschleiß. Ein Nachteil: Der Preis ist höher.
- Wachs bzw. Kettenwachs: Du liebst dein Bike? Fahrradfahren ist für dich mehr als nur ein Hobby und du fragst dich, womit du deine Fahrradketten schmieren kannst? Dann ist Kettenwachs das Mittel der Wahl. Es fettet und schützt deine Fahrradkette besonders lange und effektiv. Der Nachteil: Es ist auch das Schmiermittel mit dem größten Aufwand. Neben einer ausführlichen Kettenreinigung muss die Kette beim Auftragen komplett ausgebaut, entfettet, geschmiert und wieder eingebaut werden. Wir haben hier einen eigenen Blogartikel für das Thema Kettenwachs geschrieben.
- Fett: Keine gute Wahl. Da zähflüssiges Fett schneller klumpt, raten wir vom Einsatz ab. Kettenfett ist zudem extrem zähflüssig und verteilt sich nur schlecht. Weiterer Nachteil: Es ist ein Staubmagnet und hat sich gerade bei anspruchsvollen Radlern nicht bewährt. Zwar haftet Kettenfett super an der Kette und sifft nicht, doch in der Summe überwiegen die Nachteile. Unser Tipp: Finger weg davon.
Anwendung: Möglichkeiten des Auftragens
Damit deine Kette wieder optimal läuft, kannst du Kettenöl und Co. auf unterschiedliche Weise aufbringen. Neben Sprays kann der Schmierstoff auch Tropfen für Tropfen aufgetragen werden. Wichtig: Statt inflationär drauflos zu sprühen, sollten Kettenöle immer mit Bedacht auf den Rollen (zwischen den Gliedern) verteilt werden.
- Spray: Das Prinzip kennst du vom Deo. Beim Kettenspray verteilst du das Öl per Knopfdruck. Klingt praktisch, hat aber einen großen Nachteil: Du kannst es deutlich weniger gut dosieren. Zudem kann es ungewollt an kritische Komponenten wie etwa Bremsscheiben gelangen und diese beeinträchtigen.
- Balsam: Kettenöl als Balsam oder sog. Lube lässt sich deutlich leichter tröpfchenweise auftragen. So gelangt das Öl nur dahin, wo du es haben willst – auf deine Fahrradkette.
Weil nichts mehr daneben geht, entlastet diese Art von Schmierung Umwelt und Geldbeutel gleichermaßen.
Was ist besser: Fahrradkette ölen oder fetten?
Du möchtest deine Fahrradkette fetten? Wir raten zum Öl! Der Grund: Das zähflüssige Fahrradketten Fett zieht Schmutz und Staub an wie ein Magnet. Zudem lässt es sich nur mühsam gleichmäßig verteilen. Gutes Kettenöl hingegen sorgt für eine ausgewogene und längere Schmierung deiner Kette.
Schmierstoffe, die perfekt sind zur Kettenpflege
Im Idealfall nimmst du spezielles Fahrrad Kettenöl. Dieses wurde hinsichtlich der Viskosität und Schmierleistung auf Fahrräder angepasst. Brody Tipp: Synthetisches Kettenöl verfügt über Zusätze, die es noch langlebiger machen. Doch auch ein Kettenöl auf reiner Mineralölbasis ist bereits ein sehr gutes Schmiermittel.
Geheimtipp: Fahrradkette ölen mit Silikonspray
Begibt man sich in tiefere Gefilde der Biker-Community, so taucht immer wieder das Wort Silikonspray als Wunderwaffe zum Fahrradkette schmieren auf. Ganz unberechtigt ist dieser Gedanke nicht, denn Silikonsprays halten mittels Hydrophobierung Schmutz, Staub und Dreck von den empfindlichen Gliedern fern.
Als alleiniges Schmiermittel ist es allerdings eher ungeeignet. Unser Tipp: Verwende beides – Öl und Silikonspray, wenn du maximalen Schutz wünschst.
Vermeintliche Schmiermittel, die du besser vermeiden solltest
Es klingt so verlockend: Das angebliche Wunder-Öl, mit dem dein Fahrrad quasi wie selbst fährt. Wie so oft im Leben, sieht die Realität dann doch etwas anders aus. Folgende Kettenöle sind daher definitiv keine gute Wahl:
- Motorenöl: Dieses Öl ist deutlich zu schwer und kann sich an deiner Kette nur oberflächig verteilen. D.h. es kommt zu ungeölten Stellen.
- Speiseöl: Eine ganz schlechte Idee. Weder schmiert es gut, noch bleibt es lange auf deiner Kette. Besonders blöd: Es kann ranzig werden und damit deine Kette langfristig angreifen.
Mythos: Olivenöl & Nähmaschinenöl als geheime Hausmittel zum Fahrradkette ölen
Um die richtige Schmierung für die Kette ranken sich mittlerweile zahlreiche Mythen und Legenden. Von Tipps à la Olivenöl raten wir aber ab. Dieses Öl kann aufgrund seiner Beschaffenheit (Fettsäure-Basis) schnell ranzig werden. Dies ist ein No-Go für jede Kette.
Nähmaschinenöl ist dünnflüssiger und sollte unserer Erfahrung nach höchstens bei Fixies verwendet werden.
Fahrradkette ölen in 3 einfachen Schritten
Zeit, für ein bisschen Praxis. Nimm dir vor dem ölen Zeit, die Kette gründlich zu reinigen. Warmes Wasser, eine alte Zahnbürste und etwas Kettenreiniger können hier Wunder bewirken.
Alles sauber? Perfekt, die Brody Anleitung zeigt dir, wie du deine Fahrradkette richtig ölen kannst.
Schritt 1: Alte Fettschicht gründlich entfernen
Die Pflege beginnt mit der Reinigung: Sprühe etwas WD 40 oder einen Kettenreiniger auf einen Lappen und trage damit die alte Fettschicht von der Kette ab.
Wichtig: Verwende Sprays wie WD 40 nur sehr sparsam. Bei der Reinigung sollten auch die bekannten schwarzen Klumpen und sonstige Rückstände beseitigt werden. Fahre anschließend mit einem sauberen Tuch über die Kette, um alle Rückstände zu beseitigen.
Schritt 2: Neues Ketten-Schmiermittel sparsam auftragen
Schalte deine Kette nun auf das mittlere Ritzel und das mittlere Kettenblatt. Idealerweise so, dass sich die Kette gut rückwärts drehen lässt.
Nun kannst du ein paar Tropfen Öl oder Wachs vorsichtig von oben auf deiner Kette auftragen. Achte darauf, dass das Öl sich zwischen allen Kettengliedern verteilt. Lasse deine Kette dabei mehrmals rückwärts laufen. So stellst du sicher, dass sich das Kettenöl zwischen allen Rollen verteilen kann.
Schritt 3: Probefahrt und Ölverteilung
Glückwunsch, nun kannst du die Funktion testen. Bei der Probefahrt solltest du deine Kette mehrmals durch alle Gänge hoch und wieder herunterschalten. So kann sich das Öl optimal auf deiner Kette verteilen. Nach der Probefahrt kannst du überschüssiges Öl vorsichtig mit einem Lappen von der Kette entfernen.
Welches Öl nimmt man für Fahrradketten?
Die besten Erfahrungen haben wir mit Mineralöl und synthetischen Kettenöl gemacht. Es ist langlebig und sorgt für eine ausgewogene sowie zuverlässige Schmierung. Anders als beim Ketten Wachs musst du die Kette beim Schmieren nicht extra vom Rad abmontieren.
Wie ölt man am besten eine Fahrradkette?
Achte darauf, dass dein Schmiermittel tröpfchenweise aufgetragen wird. Dadurch verhinderst du, dass Öl versehentlich auf andere Komponenten oder auf den Boden gelangt. Wichtig: Vor dem Ölen solltest du deine Fahrradkette reinigen.
Wie oft sollte man die Fahrradkette ölen?
Idealweise nach jeder anspruchsvollen Fahrt. Gerade dann, wenn du mit deinem Fahrrad täglich viele Kilometer „reißt“ oder es draußen literweise schüttet. So stellst du sicher, dass alle Glieder deiner Kette optimal mit Öl versorgt sind. Ist aber noch genug Schmiermittel auf der Kette, reicht es, die grobe Verschmutzung zu entfernen.
Soll man eine Fahrradkette ölen?
Ja, man sollte eine Fahrradkette ölen. Eine gut gepflegte Kette sorgt für deutlich besseren Vortrieb, verhindert vorzeitigen Verschleiß und sorgt dafür, dass Kettenblatt, Ritzel und Antrieb ideal miteinander harmonieren. Eine neue Fahrradkette ist oftmals schon vorgeölt.
Was ist besser für die Fahrradkette Öl oder Fett?
Besser für die Fahrradkette ist, unserer Meinung nach, Öl. Anders als Fett lässt sich Öl deutlich leichter auf einer Kette auftragen. Es ist nicht zähflüssig und sorgt für eine gleichmäßig hohe Schmierung.